Ausstellungen

Auswahl

2023
– Rosenhang Museum Weilburg | Transformation und Körpergestalten (G)

– Bildhauerhalle Bonn | Abschlussausstellung Basisstudium Bildhauerei (G)

2022
– Kunstverein Marburg | Kunst in Marburg (G)

– Museum für Kunst und Kulturgeschichte Marburg | Kreative Freiräume (G)

2021
– Sparkasse Gießen | KunSToff (G)

2018
– Rosenhang Museum Weilburg | KunSToff (G)

– Sparkasse Gießen | KunSToff (G)

2015
– Rathaus Gießen | 2. Gießener Kunstauktion | KunStoff (G)

2014
– Galerie astratto Herborn | Aus dem Augenblick (E)

– VR Bank Lahn-Dill Dillenburg | Aus dem Augenblick (E)

– Rathaus Gießen | 1. Gießener Kunstauktion | KunStoff (G)

Ausstellung Transformation + Körpergestalten
Rosenhang Museum Weilburg
Auszüge der Einführung von Dr. Ellen Markgraf (Kunsthistorikerin)

Der Raum ist sehr besonders und die jetzt hier ausgestellten Arbeiten sind es auch. Sie fordern – was in unserer heutigen Zeit manches Mal zu kurz kommt – Achtsamkeit. Die Achtsamkeit im Umgang mit der menschlichen Existenz und die Auseinandersetzung des Menschen mit seiner Umwelt, seiner Umgebung, den Dingen, die ihn beschäftigen.

Rebekka Zygan arbeitet zum Begriff Transformation. Transformation kann man auch beschreiben als Wandlung, Metamorphose oder Veränderung.

Wir sehen eine Gruppe skulpturaler Arbeiten aus Ton, der eigentliche Tonblock ist noch erinnerbar als Ausgangsform. Diese ursprünglich gleichen Blöcke erfuhren Verletzungen, als Folgen einer handgreiflichen Auseinandersetzung. Einer handgreiflichen Auseinandersetzung in der Zwiesprache der Künstlerin mit dem Material.

Auf einem Holzbrett, dass alleine schon eine Geschichte zu erzählen vermag, liegen vier Bündel. Den Ausdruck Bündel finde ich sehr besonders. Es tun sich viele Assoziationen auf, die wir mit Bündeln in Verbindung bringen können. Wenn man sich zum Beispiel überlegt, jemand muss plötzlich etwas zusammenpacken, um den Ort zu verlassen und damit auch vieles hinter sich lassen. Wer schnürt sein Bündel? Oder wer hängt es auf und lässt daraus eine ganz andere Form entstehen? Wessen Verletzungen werden hier verbunden?

Weiß, wir haben es mit Weiß zu tun. Die Farbe der Unschuld, der Reinheit aber auch der Jungfräulichkeit, wenn man es kunsthistorisch betrachtet. Oder auch wie das unbeschriebene Blatt, da Sie ihre ganz eigenen Assoziationen entwickeln werden.

An der Wand lehnen drei massive Holzbalken. Ich bin Kunsthistorikerin und sehe demzufolge einen Bezug zur christlichen Ikonografie und zu der Zahl drei, die eine große Rolle spielt. An dem mittleren Balken findet sich eines dieser besonderen Tücher. Die Tücher sind ein wichtiger Bestandteil der Ausdrucksform von Rebekka Zygan.

Und dann sehen wir einen Glaskasten und ein Tuch, das einfach so da liegt. Es ist jetzt hier sozusagen am Ende, ich finde es kann genauso gut am Anfang sein. Es ist noch ganz unberührt, ganz unbearbeitet. Die anderen Arbeiten haben zum Teil Spuren der Herstellung, im übertragenen Sinne Spuren dessen, was sie beinhalten und was sie bedeuten und das Tuch liegt einfach so da. Es ist das Grundelement all dessen, was sich in der künstlerischen Gestaltung daraus entwickelt. Und es ist geschützt. Dass es in einem Glasbehälter liegt, verweist auf die Verletzlichkeit und wiederum auf das, was die Farbe Weiß assoziativ bedeutet.